Viele Gründe können dazu führen, dass man ein Tattoo, das man einst Tattoo cool oder schön fand, nun doch wieder loswerden möchte. Ändert sich die Mode, die Persönlichkeit, ändern sich die Umstände, stellt sich manchem die Frage nach der Entfernung. Etwa 5 Prozent der Tätowierten wollen ihr Kunstwerk wieder loswerden.
Grundsätzlich gilt: Die Entfernung sollte fachgerecht erfolgen. Abzuraten ist von kursierenden Hausmittelchen. Sie sind wenig erfolgversprechend, teilweise gefährlich oder führen zu unschönen Hautschäden. Die Farbpigmente sitzen etwa vier Millimetern unter der Hautoberfläche und müssen von dort entfernt werden.
Früher wurden Tätowierungen abgeschliffen oder chirurgisch entfernt. Dabei entstehen allerdings Narben. Heute wird die Entfernung von Tattoos nicht nur von Ärzten, sondern auch Kosmetik- und Tattoo-Studios angeboten. Bei der Behandlung kann jedoch einiges schief gehen, so dass der Gang zum Mediziner wohl die bessere Wahl ist.
Die gängigste Methode, ein Tattoo wieder los zu werden, ist heute das Lasern. Der Laserstrahl erwärmt und zersprengt die Pigmente in der Haut. Die Partikel werden dann über das körpereigene Lymphsystem abtransportiert. Schmerz bei der Behandlung werden durch kalte Luft und Betäubungscreme gelindert. Durch die vielen kleinen „Laserschüsse” sieht die Haut in den ersten Tagen nach einer Sitzung wie eine Schürfwunde aus. Sie muss desinfizierend behandelt und vor Licht geschützt werden. Schwimmen oder intensiver Sport ist in diesen Tagen tabu. Die Anzahl der Sitzungen hängt von Hautdicke, Tattoofläche und -farbe ab. Sechs bis zehn Behandlungen im Abstand von jeweils vier bis sechs Wochen sind durchaus üblich. Eine Sitzung kann zwischen 100 und 300 Euro kosten. Dabei sind bunte Tattoos schwerer zu entfernen als schwarze und es gibt keine Erfolgsgarantien. Es ist möglich, dass bei einem bunten Tattoo einzelne Farben entfernt werden, andere werden blasser und wieder andere reagieren gar nicht. Das kann dann weitaus schlimmer aussehen als das ursprüngliche Tattoo. Muss man bei der Entfernung sehr oft über die Haut gehen, kann es auch zu bleibendem Pigmentverlust kommen. Die Haut ist dann heller und fühlt sich leicht narbig an.
Noch ist nicht viel über die langfristigen Folgen der Tattooentfernung bekannt. Zum einen sind die Farben nicht standardisiert, so dass niemand weiß, was darin enthalten ist. Somit ist nicht eindeutig klar, was mit der Farbe und ihren Inhaltsstoffen passiert, wenn sie mit dem Laser bestrahlt werden.
Weiterhin weiß man nicht, wohin die pulverisierten Farbstoffe im Körper gelangen und was sie dort bewirken. Es bestehen also keine gesicherten Erkenntnisse über mögliche Nebenwirkungen oder Folgeerkrankungen. Die Risiken einer Tattoo-Entfernung wollen also wohl überlegt sein – bestenfalls schon vor der Tätowierung.
Janko Mikolajczyk