Seit 2021 können alle gesetzlich Versicherten eine „elektronische Patientenakte (ePA)“ ihrer Krankenkasse erhalten. Hier werden medizinische Befunde und Informationen aus vorhergehenden Untersuchungen und Behandlungen über Praxis- und Krankenhausgrenzen hinweg umfassend gespeichert. Ziel davon ist: Die medizinische Behandlung durch eine leichtere Verfügbarkeit der Daten in Zukunft zu verbessern. Für Menschen mit HIV wirft dies Fragen auf: Soll ich die ePA nutzen oder besser nicht? Wie sicher sind die Daten hier vor unberechtigtem Zugriff? Welche Funktionen sind sinnvoll und wie verhalte ich mich, sollte die ePA verpflichtend eingeführt werden (Opt-Out)? Menschen mit HIV müssen im Gesundheitswesen mit Vorurteilen und Benachteiligung rechnen. Dies betrifft auch viele andere Patient*innengruppen, etwa Menschen mit psychischen Erkrankungen oder in Abhängigkeit. Auch queere Menschen müssen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität Diskriminierung fürchten. Wir freuen uns auf den Input von Leon Taubert. Er ist Dipl.-Psychologe und Referent für Psychosoziales, Beratung und Qualitätsentwicklung der Deutschen Aidshilfe (DAH).
Als „Doxy-PEP“ versteht man die präventive Einnahme des Antibiotikums Doxycyclin nach einem potenziellen Kontakt mit sexuell übertragbaren Bakterien. Die Abkürzung PEP steht für Postexpositionsprophylaxe – eine Art Pille danach. Selbstmedikation mit Doxycyclin erfährt immer mehr Zuwachs. Zur Einordnung: Die zwei meistverbreiteten sexuell übertragbaren Infektionen (STI) sind Gonorrhoe und Chlamydien. Beide STI gelten als weitaus weniger gefährlich als bspw. HIV. Syphilis hingegen, ebenfalls bakteriell, kann unentdeckt in späteren Stadien extreme Schäden anrichten, sogar tödlich enden. Alle drei bakteriellen Infektionen sind leicht mit Antibiotika zu heilen. Es stellt sich die Frage: Ist eine Behandlung mit einem Breitbandantibiotikum ohne akuten Anlass im Zusammenhang einer „Doxy-PEP“ überhaupt sinnvoll? Dr. Elena Rodriguez, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, schaut mit uns auf Vor- und Nachteile, beantwortet Fragen und geht mit uns in den Austausch. Elena Rodriguez arbeitet bei der Schwerpunktpraxis ViRo im Neuköllner Schillerkiez. Ihre Arbeits-Schwerpunkte sind HIV-Medizin, inklusive PrEP, PEP und Hepatitis.
Zu Beginn der Veranstaltung erwartet Sie unsere beliebte Info-Box. Dr. Katja Schimanke (Praxis Dr. Jenke) beleuchtet die Mpox-Situation in Sachsen, hat Antworten zu Fragen der Impfung, Verbreitung und Verlauf. Wir freuen uns auf dieses spannende Update.
Eine Zertifizierung der Veranstaltung liegt vor, bei Teilnahme sind drei Punkte für das Sächsische Fortbildungsdiplom anrechenbar. Spannende Themen erwarten Sie somit zur 50. HIV-Fortbildung am 04. November 2024 um 19 Uhr. Wir freuen uns auf Sie!
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