Prostitution

Prostitution ist Sex für Geld , der Kauf und der Verkauf von sexuellen Diensten gegen Barzahlung. Die eine Person lässt gegen finanzielle oder andere Entschädigung von der anderen Person (dem Kunden oder Freier) sexuelle Handlungen an sich vornehmen bzw. nimmt solche an der anderen Person vor. Amtlich gesehen ist Prostitution die gewerbsmäßige Preisgabe des Körpers für sexuelle Handlungen.

Bei Prostitution wird meist an den klassischen und häufigsten Fall gedacht – an die weibliche Prostituierte und den männlichen Kunden (oder Freier). Doch gibt es auch männliche Prostituierte, die entweder Frauen (z.B. als Callboy) oder Männer (z.B. als Stricher) bedienen. Prostitutive Kontakte zwischen Frauen sind eher die Ausnahme.

Prostitution hat es immer gegeben

Prostitution hat es zu allen Zeiten und in allen Ländern gegeben. Verbote, Verachtung, Verdammung konnten daran nichts ändern.

Gründe dafür sind:

Prostitution löst sexuelle Spannungen

Die Prostitution dient der Abfuhr sexueller Spannungen, was auf andere Weise so nicht möglich, günstig, bequem und reizvoll ist. Viele Männer treibt es aus einer sexuellen Notsituation heraus zu Prostitution (Ventilfunktion), ganz nach dem Sprichwort: In der Not tanzt man mit einer Hure.

Prostitution ist Ausgleich zur Monogamie

Die Prostitution stellt in der Monogamie einen Ausgleich und eine Ergänzung zur sexuellen Aktivität oder Inaktivität in der Zweierbeziehung dar. Sie kann so dazu beitragen, diese Zweierbeziehung (in erster Linie die Ehe) erträglicher zu machen (Ausgleichsfunktion). Dabei betrachten die meisten Männer den Kontakt mit einer Prostituierten nicht als Fremdgehen, sondern als rein sexuelles, beziehungsloses Tun, das die eigene Beziehung nicht gefährdet. Die Anonymität des Kontakts und die Heimlichkeit kommen dem entgegen.

Prostitution ermöglicht oft erst Sexualleben

Die Prostitution ermöglicht manchen Männern überhaupt erst ein Sexualleben, so z.B. für vereinsamte, behinderte, kontaktschwache, bindungsunfähige oder solche Männer, die verschuldet oder unverschuldet ohne Partner leben. Damit erfüllt die Prostitution eine humanitäre oder Sozialfunktion. Für ältere Männer erfüllt sich durch junge Prostituierte die unstillbare Sehnsucht nach Jugend. Dies hängt auch mit der Bestätigungsfunktion der prostitutiven Sexualität zusammen: Der Mann sieht sich in seiner Attraktivität, in seiner Männlichkeit und in seiner sexuellen Potenz bestätigt: Er wird umworben, als Mann angenommen, und er kann noch.

Prostitution ermöglicht Neigungen auszuleben

Die Prostitution ist für sexuelle Minderheiten oft die einzige Möglichkeit, ihren Neigungen nachzugehen.

Prostitution ist menschlicher Kontakt

Der Umgang mit Prostituierten tritt für manche an Stelle eines menschlichen Kontakts, bedeutet körperliche Nähe, ermöglicht Gespräche (Ersatzfunktion) und sichert – wenn auch nur für kurze Zeit – Beachtung.

Prostitution ist Unterhaltung

Gemeinsam mit anderen Formen des “Sex-Business” und des kulturellen Angebots in Vergnügungsvierteln stellt die Prostitution Unterhaltung, Abwechslung und Freizeitgestaltung dar (Kultur- und Unterhaltungsfunktion). Sie befriedigt auch eine bestimmte Abenteuer- und Unternehmungslust.
Der Besuch bei einer Prostituierten kann auch den Versuch darstellen, für einen Moment aus dem Alltag auszusteigen und eine genussreiche Stunde zu haben.

Prostitution reizt Männer sexuell

Das Milieu der Prostitution animiert manche Männer und regt sie sexuell an (Reizfunktion). Der Drang zum Sexkonsum bedarf eines bestimmten Erregungsniveaus – ohne Erregung geht es nicht. Wer keine Lust hat, aber trotzdem Sex haben will, muss Reize suchen und zwar möglichst starke und ausgefallene. Daher wendet er sich in der Hoffnung der Prostitution zu, dass diese ihn “in Stimmung” bringt. Dies entspricht der Umkehrung des Verhältnisses von Bedürfnis und Befriedigung auch in anderen Lebensbereichen der Konsumgesellschaft. Man hat nicht ein Bedürfnis, das man zu befriedigen sucht, sondern zum Zwecke der Befriedigung muss man ein Bedürfnis aufbauen.

Prostitution hilft Sexsüchtigen

Sexsüchtige haben oftmals keine andere Möglichkeit als in Vergnügungsvierteln und mittels sexueller Dienstleister ihrer Sucht nachzugehen. Die Sexsucht wird allerdings rückkoppelnd immer wieder durch den Sexkonsum gestärkt, wodurch der Besuch von Bordellen und die Prostitution selbst zur Sucht werden kann.

Prostitution erfüllt Wünsche

Die Prostitution erfüllt bestimmte sexuelle Wünsche, die die feste Partnerin nicht erfüllen kann, will oder soll. Manche Ehemänner wollen z.B. bestimmte Sexualtechniken ihrer Ehefrau nicht zumuten und realisieren sie mit Prostituierten. Andere möchten z.B. einmal mit einer andersfarbigen Frau bzw. einer besonders Dicken oder Dünnen Geschlechtsverkehr haben oder eben bei sexuellen Handlungen anderer zusehen.

Prostitution ist “Fast-Food-Sex”

Die Prostitution ermöglicht den schnellen Sex ohne umständliches Vor- und Nachspiel, ohne langwieriges Werben um einen Partner oder ohne die Partnerbeziehung überhaupt. Sie eröffnet die Chance zum blanken Sex.

Prostitution ist Macht

Für manche Männer bedient die Prostitution ein Machtgefühl. Er zahlt und sie hat zu tun, was er will. Die Frau erscheint ihm als Dienerin, als Unterlegene, als Auszubeutende. Es geht nur um ihn, um sein Wohlfühlen und um seine Lust, die Prostituierte ist Objekt und Mittel seiner Lust. In diesem Sinn kann die Prostitution als Teil der Herrschaft des Mannes über die Frau betrachtet werden. Zugleich kann auch das Umgekehrte gedacht werden: Der Mann liefert sich der Frau völlig aus; die Prostituierte tut und gestattet nur das, was sie will.

Jenseits eines Machtverhältnisses sind die Beziehungen zwischen Prostituierten und Kunden vielfältig. Sie können roh, kalt, erniedrigend, frustrierend, peinlich, ärgerlich oder nett, achtungsvoll, gemütlich, einvernehmlich, interessant sein und Spuren von einseitiger oder beidseitiger Sympathie und Zuneigung haben, ohne das Professionelle vergessen werden kann.

Prostitution ist unverbindlich

Die Prostitution hat den Reiz der Anonymität und bedeutet Unverbindlichkeit. Nach dem Geschäft ist alles vorbei. Es gibt keine gemeinsamen Erinnerungen, keine Verpflichtungen, keine Vorwürfe und kein Nachtragen. Das eigene Benehmen unterliegt keiner Vor- und Nachbewertung. Diese Unverbindlichkeit und Unbelastetheit ist für manche erstrebenswerte Ungebundenheit und persönliche Freizügigkeit.

Prostitution pflegt erotischen Reichtum

Die Prostitution pflegt die Liebeskunst professionell und leistet ihren Beitrag zur Bewahrung und Entwicklung des erotischen Reichtums der Menschheit (sittengeschichtliche Funktion).

Prostitution ist einträglich

Die Prostitution ist einträglich, wenn nicht für die Prostituierten selbst, dann für die hinter ihnen stehenden Geschäftsleute, Unternehmen und das Finanzamt (ökonomische Funktion). Prostitution belebt das Geschäft, zieht Touristen an, fördert den Konsum. Die ökonomische Funktion ist vielleicht die wichtigste und grundlegende Funktion der Prostitution: Es gibt sie, weil damit Geld verdient werden kann.

Wie verbreitet Prostitution ist, kann nicht gesagt werden. Die Angaben darüber sind höchst unterschiedlich. Sicher ist lediglich, dass einerseits bestimmte Männer Prostitution fest in ihr Leben integriert haben oder zu sporadischen Sexabenteuern neigen, dass andererseits die meisten Männer niemals in ihrem Leben oder nur ausnahmsweise oder selten Sex gegen Bezahlung haben. Sicher ist auch, dass die Prostitution einen gewissen Anteil zum sexuellen Aufkommen leistet. Dieser Anteil scheint eher überschätzt zu werden. In Deutschland findet kaum jeder Hundertste Geschlechtsverkehr außerhalb der festen Beziehung statt, wenn doch, dann kaum mit unbekannten Partnern, unter denen wiederum nur in seltenen Fällen Prostituierte sind.

Prof. Dr. Kurt Starke

weiterführende Links:

Informationen zu sexuell übertragbaren Krankheiten und HIV/AIDS, einschließlich von Beratungsstellenadressen:
http://www.sexsicher.de

Ein Forum, in dem sich heterosexuelle Freier austauschen:
http://www.forum-sachsen.com

Das größte Forum für schwulen Sex und schwule Kontakte:
http://www.gayromeo.com

2 Gedanken zu „Prostitution

  1. Prostitution ist teilen von (oberflächlicher) Intimität und kann von der Partnerin als Brechen des Vertrauens betrachtet werden. Dieser Artikel strotzt von Ignoranz und gibt nicht wider, dass Lügen das Gewissen und somit die Beziehung zu belasten. Kommt dieser Vertrauensbruch ans Licht, kann es zum Beziehungsbruch kommen.
    Bitte denkt erst nach, ob ein Dialog mit dem Partner nicht doch eher angebracht wäre, als zu einer Prostituierten zu gehen.

  2. Meine Frau hat mich im vergangenen Jahr zweimal mit Männern betrogen, das zweite Mal auf unserem Sofa in unserer gemeinsamen Wohnung. Beide Männer kannte sie, ihre Argumentation: Die Männer waren interessant und daher bin ich mit ihnen im Bett gelandet. Aber letztendlich ging es ihr eben doch nur um Sex und den Reiz des Neuen, denn die Ehe und Familie will sie denn doch nicht opfern (und ja, sie meint sogar, der Sex daheim mit mir ist eh besser und auch den will sie weiterhin). Ob unsere Ehe und Familie mit zwei Söhnen, 3 und 7, aber noch zu retten ist, weiss ich nicht.
    Ich wäre unglaublich beruhigt, wenn meine Frau es mit einem wildfremden Callboy in einem Hotelbett getrieben hätte, der zweite Mann – vom Sofa – wird mir auch übrigens irgendwann in unserer mittelgrossen Stadt über den Weg laufen, unsere Lebenssphären überschneiden sich durchaus.
    Nach diesen Erfahrungen habe ich eine ganz neue sicht auf Bordelle und Escorts: sie können wirklich ein Schutzraum zur Triebabfuhr sein.

    Herzlichst

    Bernd

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