Unter den drei humanpathogenen Chlamydienarten spielt ausschließlich Chlamydia trachomatis (Serotyp D-L) als obligat intrazellulär lebendes Bakterium bei den sexuell übertragbaren Erkrankungen eine Rolle.
Genitale Infektionen mit C. trachomatis treten bei Männern zumeist als Entzündung der Harnröhre auf. Brennen beim Wasserlassen, Druckgefühl, Schmerzen oder dünnflüssiger, durchsichtiger Ausfluss sind möglich. Mehr als 50% der infizierten Männer haben keine Beschwerden. Entsprechend den sexuellen Gewohnheiten werden auch Entzündungen des Enddarmes und /oder des Rachens beobachtet. Wie bei der Gonorrhoe verläuft auch die chlamydienbedingte Rachenentzündung ohne Symptome. Aufsteigende Infektionen imponieren als Entzündung der Vorsteherdrüse (Prostatita) oder des Nebenhodens. Die nachfolgende Sterilität des Mannes wird diskutiert.
Infolge der Infektion können auch eine Gelenkentzündung oder Morbus Reiter (Harnröhrenentzündung mit reaktiver Gelenkentzündung und Entzündung der Augenbindehaut) auftreten. Diese Komplikationen sind selten.
15 % der Männer mit Chlamydien, so zeigen Daten aus dem STD- Sentinel- Surveillance von 2010, sind mit Gonokokken koinfiziert.
Dr. Antje-Ulrike Wagner
Flyer zu Chlamydieninfektionen der Aids-Hilfe Leipzig:
Flyer “Chlamydien” (791 kb)
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